Für viele gehört zum Hausbau eine Unterbringung für ihre Autos. Bei der Planung eines Eigenheims ist daher nicht zuletzt die Frage nach dem Stellplatz für den fahrbaren Untersatz ein großes Thema. Schließlich möchte man auch sein Auto oder Kraftrad vor Wind, Sonne, Regen, Marder und im Idealfall für Diebstahl schützen. Hier haben Sie die Wahl zwischen einem einfachen Stellplatz, einem Carport und einer Garage. Diese Wahl kann auch Ihre Autoversicherung beeinflussen, dazu später mehr.
Stellplatz, Carport, Garage – wo liegen die Unterschiede
Zunächst einmal ist jede offiziell freigegebene Unterbringung eines Fahrzeuges ein Stellplatz. Auch eine Garage oder ein Carport sind also ein Stellplatz. Diese Definition findet sich in der Garagenverordnung (GaVO) wieder. Auch in den Landesbauordnungen nimmt der Auto-Stellplatz einen besonderen Platz ein, wie in den einzelnen Baugenehmigungen für Garagen ersichtlich. So ist es je nach Bundesland möglich, eine Garage als Grenzbebauung zu setzen. Dass ein separater Stellplatz für Kraftfahrzeuge auf einem Grundstück einen höheren Stand hat als ein Schuppen, liegt vor allem in seiner öffentlichen Aufgabe. Ist das Auto weg von der Straße bzw. vom Bordstein, kann es die Straßen nicht verengen. Rettungswege bleiben frei bzw. behalten eine angenehme Breite für Feuerwehr, Polizei und Krankentransport. Ganz nebenbei wird auch der öffentliche Personennahverkehr davon profitieren. Kein Bus quetscht sich gern durch eine Nebenstraße von mit PKW zugestellten Straßenrändern.
Stellplatz
Der kleinste gemeinsame Nenner: Das Auto muss hineinpassen. Eine zugemüllte Garage ist im Übrigen kein Stellplatz mehr, insbesondere dann, wenn das Auto zugunsten von Werkstattmobiliar oder ausgedienten Geräten auf der Straße sein Dasein fristen muss. Ein Stellplatz muss nicht zwingend wettergeschützt werden. Es gibt genügend Stellplatzbuchten, die dies belegen.
Carport
Hat das Auto ein Dach über der Haube, parkt es gerade mindestens unter einem Carport. Dieser Stellplatz zeichnet sich also durch seine vorhandene Überdachung aus. Ein Carport kann:
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freistehend sein: auf vier Pfosten stehend, ohne Verbindung zu anderen Gebäuden oder Mauern
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freischwingend bzw. freitragend sein; das bedeutet, das Dach wird von zwei Pfosten getragen, in einer Bauweise ähnlich einem Ampelschirm
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anlehnend sein: es ist mit einem anderen Gebäude oder einer Mauer verbunden
Carports können aus Holz oder Metall bestehen. Seltener sieht man sie als freistehendes Mauerwerk. Insbesondere Carports aus Metall finden Sie als freitragende Varianten. Oft haben diese einen modernen bis futuristischen Look. Überdachungen aus Holz stellt man sich da eher in der Nähe eines Gartens oder auf einem begrünten Hof vor. Im Gegensatz zu Garagen gehören zu einem Carport nicht zwingend Wände, auch wenn es für die verschiedensten Modelle inzwischen ebenso Seitenwände nachzubestellen gibt. Wenn genügend Stellfläche da ist, kann sogar eine Abstellkammer als separater Raum darunter gebaut werden. Ein Carport eignet sich auf jeden Fall als Abstellfläche.
Für ein außen stehendes Gebäude aus Holz sollte auf Outdoor-Tauglichkeit Wert gelegt werden. Hölzer aus Skandinavien eignen sich zum Beispiel. Bäume aus dem Norden wachsen aufgrund der harten Wetterbedingungen langsam, was dazu führt, dass sie in sich fester und stabiler werden. Daher ist auch das nordische Nadelholz qualitativ langlebiger als schnell wachsende Sorten. Aus den heimischen Gefilden wird alternativ Lärchenholz empfohlen.
Holzcarports bedeuten mehr Pflegeaufwand als Carports aus Stahl oder Aluminium. Jedoch mit regelmäßiger Pflege, beispielsweise mittels offenporigem Leinöl, werden Sie an einer Holzüberdachung lange Freude haben.
Garage
Auch Holzgaragen sind durchaus auf dem Markt. Doch bestehen die meisten Garagen wohl aus Beton. Fertigbetongaragen lassen sich im Internet bestellen und vor Ort aufbauen. Auch Metall-Garagen gibt es vielerorts. Gemeinsam ist ihnen allen, dass sie mit Dach, Wänden und natürlich mit einem Tor versehen sind. Im Gegensatz zum Carport besteht hier der große Vorteil, das Auto vor Diebstahl schützen zu können. Das können Garagen, wenn man sie abschließen kann, sie also mit einem Tor und Schloss oder Riegel ausgestattet sind.
Stellplatz (ohne Überdachung) |
Carport (auf Grundstück) |
Garage |
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Schutz vor Niederschlägen |
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Nagerschutz |
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Schloss (Einbruchschutz) möglich |
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relevant für Autoversicherung |
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Bei Metall- und auch bei den Holzgaragen ist oftmals bereits ein Tor inklusive, in der Regel: ein Zwei-Flügel-Tor. Bei den Betongaragen oder gemauerten Exemplaren können Sie die Torart zumeist auswählen. Zur Auswahl stehen neben dem Flügeltor Rolltor, Schwingtor oder Sektionaltor. Im Gegensatz zum Flügeltor sind die drei anderen Arten nach oben, also vertikal öffnend. Beim Schwingtor müssen Sie ähnlich wie beim Flügeltor einen Schwenkbereich einplanen. Beim Rolltor und Sektionaltor ist der Platz vor der Garage nicht betroffen. Von den beiden genannten Torarten ist jedoch eher das Sektionaltor im privaten Bereich zu sehen. Das Rolltor wird dagegen ebenso wie das Schnelllauftor im Industriesektor eingesetzt.
Je nach Torart bieten die Tore mehr oder weniger Diebstahlschutz. Flügeltore können mit Schloss und Schließzylinder oder Vorhängeschloss gesichert werden. Bei Schwingtoren gibt es die Schnäpperverriegelung oder das Hebelverschlusslager, die in einen Bolzen greifen. Beim Hebelverschlusslager verbindet eine Verschlussstange das Schloss mit dieser Sicherheitsvorrichtung, damit das Tor von außen zu öffnen ist. So kann beim Aufschließen von außen eine Ver- bzw. Entriegelung von innen erfolgen. Bei Sektionaltoren sichert die Verriegelung in Kombination mit dem an der Seitenzarge angebrachten Verschlussbolzen das Tor von innen gegen Fremdzugriff. Manuelles Öffnen und Schließen erfordert einen Torgriff, der mit dem Schloss von außen verbunden ist. Ergänzend oder alternativ ließe sich ein Tor mit einem Torantrieb ausstatten. Für die automatisierte Variante ist theoretisch kein Torgriff nötig. Bei Defekt am Antrieb oder bei Stromausfall hat es sich jedoch bewährt, einen Griff fürs manuelle Bedienen zu haben. Das Tor braucht bei Ausstattung mit Antrieb auch keinen Riegel oder ein Schloss, da der Antrieb selbst zum Verschließen beiträgt. Ist das Tor geschlossen, verriegelt der Antrieb sich also selbst. Aus Gründen des Komforts denken viele über einen Torantrieb nach. Was sie jedoch wenig berücksichtigen, ist die zusätzliche Funktion: Diebstahlschutz. So ließe sich auch ein Zwei-Flügel-Tor besser sichern. Antriebe für Garagen-Flügeltore sind weniger im Angebot der Hersteller, aber dennoch vorhanden.
Der Stellplatz in der Versicherung
Einige Autoversicherungen bieten einen Rabatt auf die jährliche Versicherungsprämie an, wenn Sie für Ihr Auto einen regulären überdachten Stellplatz vorweisen können. Die Gründe liegen auf der Hand: Ein überdachter Stellplatz schützt vor Niederschlägen und Sonneneinstrahlung. Der Lack, die mechanischen Bestandteile und die Elektronik des Fahrzeuges altern somit weniger schnell als auf einer offenen Stellfläche bzw. am Straßenrand. Je nach Versicherung können Carports auf dem eigenen Grundstück Garagen gleich gestellt sein oder die Garage einen höheren Rabatt einbringen. Bei der Garage kommt neben Wetterschutz noch hinzu, dass Marderschäden unwahrscheinlicher werden. Im besten Fall ist das Garagentor optimal gesichert. Im Übrigen wird ein Stellplatz in einer Sammel- oder Tiefgarage von der Versicherung am wenigsten oder gar nicht berücksichtigt, ungeachtet der Tatsache, dass dieser überdacht ist. Das aber nur zur Ergänzung, denn für den Stellplatz neben dem eigenen Haus sind in erster Linie Carport oder Garage relevant.
Stellplatz, Carport, Garage – Was darf es sein?
Ein Stellplatz gehört zu jedem Eigenheim, mit einem Carport oder einer Garage können die Quadratmeter ausgiebiger genutzt werden. All dies kostet allerdings Geld.
Stellplatz |
Carport |
Garage |
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Minimalabmessung |
2,0x5m |
2,3×5,0m |
3,0×5,0m |
Maximalabmessung |
Theoretisch unbegrenzt |
6,0×9,00m |
7,50×10,00m (theoretisch unbegrenzt) |
Kosten |
~ 100 € pro Quadratmeter Pflasterfläche |
~ 1.000 – 5.000 € |
~ 5.000 – 12.000€ |
relevant für Autoversicherung |
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