Mähen mit gutem Gewissen. Rasenmähen aus eigener Kraft. Handrasenmäher sind etwas für glückliche Menschen, feinste Grashalme und schönste Gärten. Vorteile von Handmähern und Tipps für den Kauf. Bei manuellen Rasenmähern handelt es sich um Spindelmäher. Das soll rasenfreundlicher sein, ein echter Engländer – so sagt man – verpöne andere Mäher.
Englischer Rasen: So funktionieren Handrasenmäher
Das Funktionsprinzip bei Handrasenmähern ist einfach: Handrasenmäher oder manuelle Rasenmäher werden schiebend durch den Garten bewegt. Die mit Messern besetzte Walze (die Spindel) wetzt an einer feststehenden Gegenschneide vorbei. So werden die Grashalme wie mit einer Schere abgeschnitten, und dies im Regelfall sauber und fein. Bei den meisten Handrasenmähern hat die Walze fünf spiralförmig angebrachte Messer, die Version für Perfektionisten hat sogar bis zu zehn Messer. Gemäht wird (anders als bei den elektrischen) nur vorwärts, im Rückwärtsgang passiert dem Rasen nichts.
Gartengröße: Für wen eignet sich der Handrasenmäher?
Ohne Strom und Benzin Rasen mähen, das heißt: körperbetont mähen. Meist werden Handmäher daher für Gärten bis 250 Quadratmeter empfohlen, aber eigene Erfahrungen zeigen, dass damit auch 700 Quadratmeter Grasfläche über Jahrzehnte und locker selbst von Sportmuffeln und Schreibtischtätern gepflegt werden können.
Wer sich nicht zu sehr schinden möchte und den Rasen recht hübsch erhalten will, sollte allerdings „dranbleiben“: Das bedeutet, bei feuchten Sommern etwa alle ein bis zwei Wochen beziehungsweise bei einer Grashöhe von fünf bis zehn Zentimetern zu mähen. Wer keinen schweren, sondern eher sandigen Boden hat, kann den Zeitraum auch durchaus dehnen. In trockenen Sommern ist ein monatliches Mähen völlig ausreichend.
Die Vorteile des Handrasenmähers
Ein Artikel reicht eigentlich nicht, um alle Vorteile von Handrasenmähern aufzuzählen. Ein Versuch:
- Sie sparen Strom.
- Sie schonen die Umwelt.
- Sie sind so leise, dass sie selbst in Deutschland zu den Ruhezeiten, also in der Mittagszeit oder an Sonn- und Feiertagen, benutzt werden dürfen.
- Die Luft wird nicht verpestet.
- Der Handrasenmähermäher tut gleich auch etwas für die Fitness.
- Sie sparen Zeit.
- Im Vergleich zu Benzinern oder Elektromähern sind sie leichter zu tragen und müssen nicht gesäubert werden.
- Sie sind schnell griffbereit, ‚mal eben schnell herausgeholt und ohne Vorbereitungen einsetzbar.
- Man muss beim Mähen nicht auf Kabel achten.
- Sie sind langlebig.
- Weil der Mäher ‚mal eben schnell herausgeholt werden kann, ist es auch möglich, die Mähdauer der persönlichen Lust oder auch der „Mähbedürftigkeit“ des Grases anzupassen und zum Beispiel nur bestimmte Flächen zu mähen …
- Es gibt zwar auch Fangkörbe, aber weil es sich um Spindelmäher handelt, kann der abgemähte Rasen einfach liegen bleiben: Anders als bei Benzinern oder Elektrorasenmähern klumpt das Gras nicht.
- Sie pflegen den Rasen, weil sie die Halme schneiden, nicht abreißen.
Handmähen ist nicht anstrengender und zeitaufwendiger
Das Gegenargument lautet: „Das ist so anstrengend und dauert länger.“ Wer das Gras einfach auf der Rasenfläche liegen lässt, erspart sich aber das mühselige und ungesunde Schleppen der schweren Fangkörbe zur Biotonne oder zum Komposthaufen. Und weil man keine großen Vor- und Nachbereitungsarbeiten beim Handrasenmähen hat, braucht man insgesamt für das Mähen auch mitnichten länger!
Und auf neumodischen Schnickschnack kann der manuelle Mäher wegen der vorzüglichen Eigenschaften seines Handrasenmähers verzichten. Zum Beispiel braucht er keinen Vertikutierer, wenn nicht andere Umstände (wie mangelnde Sonne und Luft) den Rasen behindern (allerdings hilft da auf Dauer auch kein Vertikutierer). Auch das spart Zeit.
Pflege der Handrasenmäher: Schärfen
Ein Handrasenmäher ist pflegeleicht. Er muss nicht gesäubert werden und kann auch ‚mal im Regen draußen stehen bleiben. Im Regelfall schärfen sich die Spindelmesser selbst. Einmal in der Mähsaison sollte jedoch mit der entsprechenden Schraube die Spindel nachgestellt werden, so dass sie nicht zu weit von der Schnittkante des Mähers abstehen und damit sich die Messer „en passant“ beim Mähen am Wetzstahl, an der Gegenschneide, schärfen können.
Der Handrasenmäher hat seinen Preis
Ein Handrasenmäher kann durchaus vererbt werden. Handmäher sind sozusagen unverwüstlich und halten gut und gerne 50 Jahre. Allerdings: Ein „Plus“ der Handrasenmäher ist der Preis. Ein Handrasenmäher kostet zwischen 70 und 250 Euro. Damit werden die vielen Vorteile, darunter das gute Gewissen, die Fitness und die Mitgliedschaft in der Geheimloge der „Aus-eigener-Kraft-Mäher“, gewissermaßen mitbezahlt.
Second Hand: Handmäher gebraucht kaufen
Da Handrasenmäher zu den robusten Gartengerätschaften gehören, kann aber durchaus der Erwerb eines gebrauchten in Betracht gezogen werden. Dies bietet sich vor allem dann an, wenn Sie erst einmal ausprobieren wollen, ob Sie wirklich zu den glücklichen Mähern gehören möchten. Gebraucht bekommen Sie die Handrasenmäher schon ab 20 Euro. Angebote gibt es immer wieder in Kleinanzeigen (wobei ein überzeugter Handrasenmähermäher seinen Handrasenmäher nie freiwillig und lebendig abgibt!) oder auch im Fachgeschäft. Bei letzterem gibt es den Vorteil, dass sie dort zwar etwas teurer, dafür aber gewartet und mit frisch geschliffenen Messern verkauft werden.
Kriterien für den Kauf eines Handrasenmähers
- Marke: Markengeräte lohnen sich bei Handmähern. Billiggeräte leiden unter ständiger Reparaturbedürftigkeit, schlechtem Mähergebnis und schnellem Verschleiß.
- Größe: Die Breite des Geräts ist Geschmackssache: Die einen möchten breite Bahnen ziehen, die anderen schätzen die Leichtigkeit und Windschnittigkeit eines kleinen handlichen Mähers … Bei einem Garten mit großen, aneinanderhängenden Rasenflächen (zum Beispiel ohne Beete dazwischen) bietet sich ein eher breiter Mäher an – der ist dann aber immer auch etwas schwerer und unhandlicher, lässt sich nicht so schnittig in die Ecken schwenken, benötigt aber auch deutlich weniger Bahnen.
- Leichtgängigkeit und Schneidetechnik: Leicht den Rasen schneiden, leicht schieben und deswegen auch leise – das sind wichtige Kriterien.
- Material und Gewicht: Trotz des massiven Einsatzes von Plastik sind die modernen Handrasenmäher recht schwer. Das Plastik hat natürlich den gravierenden Nachteil, dass sie dadurch auch nicht mehr ganz so robust sind wie die älteren Brüder und Schwestern, die mit praktisch unverwüstlichem Metall ausgestattet waren.
- Ergonomie: Wichtig für das einfache Mähen ist die Ergonomie des Holms – aber das ist eine individuelle Frage. Ob er zu Ihnen passt, ob Sie ihn gut schieben können, sollten Sie vorher testen.
- Hybrid-Modell: Manche Modelle können wahlweise mit oder ohne Motor betrieben werden (mit oder ohne Akku), so dass sie mit Strom oder mit Muskelkraft benutzt werden können.