Wie teuer ist eine gute Hausratversicherung?
Der Preis einer guten Hausratsversicherung hängt von individuellen Faktoren ab. Denn die Versicherungen berechnen auch örtliche Risiken. Im ländlichen Raum tritt der Versicherungsfall deutlich seltener ein, in den Städten aber kommt es häufiger zu Situationen, in denen die Assekuranz zur Zahlung verpflichtet ist.
Im Allgemeinen kommt die Hausratsversicherung in Köln, München oder Berlin etwa doppelt so teuer als am Niederrhein oder in Schleswig-Holstein. Außerdem spielt die Wohnungsgröße eine nicht unerhebliche Rolle. In Köln berechnet die Versicherung jährlich etwa 60 Euro, wenn das Zuhause 80 m² groß ist. Bei 120 m² ist in Berlin von ungefähr 80 Euro auszugehen. In einer ländlichen Gegend wird es preiswerter, dann zahlt der Versicherte bei 80 m² nur 25 Euro oder 35 Euro bei 120 m².
Was fällt unter die Hausratversicherung?
Der Versicherungsschutz deckt meist eine Reihe von Ursachen ab, durch die dem Kunden ein Schaden entstehen kann. Ein Feuer kann verheerende Folgen haben, gleich ob es durch einen Brand, durch Blitzschlag oder eine Explosion hervorgerufen wurde. Leitungswasser oder Frost werden als Schadensquellen in der Police genannt, ebenso Hagel und Sturm. Aber auch ein Diebstahl nach einem Einbruch oder Raub sind versichert, ebenso Vandalismus.
Allerdings beschränkt sich die Versicherung auf die beweglichen Gegenstände. Fest eingebautes Mobiliar wird nicht erfasst, dazu gehören Einbauschränke oder der begehbare Kleiderschrank. Gleiches gilt für den Parkettboden, die Dielen oder den Glasbruch. Zum Hausrat gehören nach allgemeinem Verständnis die folgenden Gegenstände:
- Möbel, auch Antiquitäten
- Die selbst gekaufte Einbauküche
- Haushaltsgeräte
- Geschirr
- Teppiche
- Selbst verlegtes Laminat
- Privat genutzte Antennen
- Gartenmöbel (vom Versicherungsvertrag abhängig)
- Kleidungsstücke
- Werkzeug
- Wertsachen
- Lebensmittel
- Bargeld
Wann zahlt die Hausratversicherung?
Der Versicherungsschutz bezieht sich zunächst auf die betreffende Wohnung oder das Haus, das im Vertrag angegeben ist. Dazu gehören auch Anbauten, der Keller, die Terrasse und Garagen oder andere Räume, die man privat nutzt und die sich in der Nähe befinden.
Nicht versichert sind Räume, die der gewerblichen oder beruflichen Nutzung dienen, und die separat betreten werden. Also zahlt die Versicherung für Schäden im häuslichen Arbeitszimmer, nicht aber in einer beruflich genutzten Werkstatt, die sich in der Garage auf dem Grundstück befindet.
Die versicherten Dinge müssen sich auch nicht unbedingt in der eigenen Wohnung befinden. Kommt es im Urlaub im Hotel zu einem Diebstahl, tritt ebenfalls der Versicherungsfall ein. Aber eine derartige Außenversicherung gilt nur zeitlich begrenzt, meist für drei Monate, während man auf Reisen ist. Sogar der Hausrat des Nachwuchses in der Ausbildung oder im freiwilligen Jahr ist Gegenstand der Außenversicherung.
Versicherte Gefahren und der Basisschutz
Die Beschädigungen oder der Verlust müssen immer durch ein klar definiertes Ereignis entstanden sein. Außerdem sind die Schäden genau zu dokumentieren. Deshalb sollte der Betroffene Rechnungen vorweisen können, die den Besitz eindeutig feststellen. Fotos erleichtern die Abwicklung und überzeugen den Sachbearbeiter vom tatsächlichen Ausmaß des entstandenen Schadens.
Der Basisschutz umfasst alle oben bereits genannten Gegenstände und die Ursachen, die den Schaden herbeiführten. Darüber hinaus gibt es besondere Vereinbarungen und Tarife, die zwar teurer sind, aber die Ansprüche des Kunden erheblich ausweiten können. Tritt der Schadensfall ein, ersetzt die Basisversicherung meist den Neuwert. Auch wenn das Sofa bereits fünf Jahre alt ist, bekommt der Versicherungsnehmer den vollen Kaufpreis ersetzt. Bei Wertsachen erstattet die Versicherung meist aber nur Teilbeträge bis zu einer Obergrenze. Diese liegt im allgemeinen bei 20 oder 25 Prozent der vereinbarten Versicherungssumme.
Zusätzlich erstattet die Hausratsversicherung alle Ausgaben, die mit dem Versicherungsfall entstanden sind. Oft entstehen Kosten für das Aufräumen, vorübergehend müssen sich Betroffene in einem Hotel einmieten. Bewachungskosten können auftreten oder Reparaturen müssen vorgenommen werden. Abhängig vom vereinbarten Tarif kommt der Versicherer auch für diese Kosten auf.
Welches ist die beste Hausratversicherung?
Auch die Hausratsversicherung ist eine sehr persönliche Angelegenheit, denn jeder Kunde hat andere Voraussetzungen und Bedürfnisse. Dennoch gibt es Ranglisten, in denen die unterschiedlichen Anbieter bewertet werden. Im Internet vergeben die entsprechenden Portale Noten und Prüfsiegel, damit die interessierten Kunden sich leichter orientieren können.
Auffallend bei diesen Preisvergleichen ist, dass sich auf den vorderen Plätzen oft Anbieter aufhalten, die nicht zu den bekannten Versicherungsunternehmen gehören. So findet sich zum Beispiel ein Testsieger, der 80 m² bei einer Versicherungssumme von 52 000 Euro für 29,04 Euro pro Jahr versichert. Andere Assekuranzen verlangen nur 1,36 Euro im Monat bei einer Wohnungsgröße von 35 m². Der Versicherungsnehmer sollte sich allerdings bewusst sein, dass er alle Einzelheiten mit seinen Sonderwünschen genau aushandeln und im Vertrag festhalten lassen sollte, um nicht im Nachhinein eine unangenehme Überraschung zu erleben.
Bekannt und beliebt: Drei Anbieter im Vergleich
Die von den Versicherern angebotenen Verträge sind schon in ihrer Grundausstattung unterschiedlich. Im Folgenden ein Vergleich der bekannteren Vertreter ihrer Zunft.
Die Hausratsversicherung der AXA
Das Unternehmen gehört zu den etablierten Versicherern. Ab einem Beitrag von 17,88 Euro jährlich bietet es dem Kunden eine Hausratsversicherung, in der zunächst die oben beschriebenen Anlässe wie Feuer, Einbruch und andere Bestandteil des Vertrages sind. Über diesen Grundschutz hinaus (Tarif S) sind zusätzlich Sengschäden ab 500 Euro versichert, wenn der Kunde das Tarif-Modell M oder L wählt. Bei einem Diebstahl aus dem Kraftfahrzeug zahlt die Axa im Tarif M bis zu 500 Euro, im „Top-Schutz“ bzw. Tarif L sogar maximal 2 500 Euro.
Das Angebot der HUK-Coburg
In dieser Hausratsversicherung ist grundsätzlich eine Neuwertentschädigung enthalten, außerdem ein Unterversicherungsverzicht. Letzteres bedeutet, dass der Kunde bei einer Unterversicherung keinen Abzug hinnehmen muss. Sogar ein grob fahrlässiges Verhalten, bei dem üblicherweise die Versicherung ihre Nichtzuständigkeit erklärt, ist hier mitversichert.
Hinzu kommt die Außenversicherung, die weltweit gilt, sowie die Erstattung von Hotelkosten, wenn schwere Schäden vorgekommen sind. Wer beim Online-Banking Opfer einer Phishing-Attacke wurde, kann den entstandenen Verlust ebenfalls der HUK-Coburg melden, die ihn erstattet.
Dieser bereits recht umfassende „Basisschutz“ ist mit verschiedenen Komponenten erweiterbar. Der Diebstahlschutz für das Fahrrad ist so ein zusätzliches Modul, ebenso der Haus- oder Wohnungsschutzbrief einschließlich Handwerker-Service und Schlüsseldienst. Die Glasversicherung deckt Schäden ab, die am Cerankochfeld, an Spiegeln oder Fenstern entstanden sind.
Die Allianz-Hausratsversicherung
Auch das Angebot der Allianz-Direct enthält in der Grundausstattung einige Positionen an, die nicht unbedingt üblich sind. Ein Notfall-Service bei Rohrbrüchen wird angeboten, ebenso wie der Service für eine Schädlingsbekämpfung. Die Kosten für den Schlüsseldienst sind ebenfalls im Basis-Paket enthalten. Gleiches gilt, wenn eine Datenrettung erforderlich wird, und ein Schutz vor einer groben Fahrlässigkeit muss ebenfalls nicht zusätzlich vereinbart werden.
Ergänzungen zum Basis-Vertrag findet der Kunde im Fahrrad-Schutz. Auch Pedelecs bis zu 25 km/h einschließlich Zubehör können so Teil der Versicherung sein. Der Glas-Schutz kostet ebenfalls extra, und das Modul gegen Überschwemmung und Rückstau wendet sich an Versicherte in entsprechend gefährdeten Gebieten.
Fazit
Die vorgestellten Verträge vermitteln nur einen kleinen Einblick in die vielfältige Welt der Hausratsversicherungen. Der Kunde ist deshalb gut beraten, sich vor Vertragsabschluss umfassend zu informieren. Denn die Angebots-Palette der verschiedenen Unternehmen ist äußerst vielfältig. Deshalb ist für jeden am Ende mit Sicherheit die passende Police dabei. Wenn er sich seiner persönlichen Ansprüche bewusst wird, findet er einen Versicherer, mit dem er einen maßgeschneiderten Vertrag nach seinen Vorstellungen abschließen kann.