Wenn Sie an ein Bad denken, dann denken Sie zumeist an Fliesen in selbigen. Zu einem Bad gehören Fliesen. Der Fliesenverbrauch steigt seit 2009 kontinuierlich an und steuert auf ein Allzeithoch zu. (Quelle: Fliesenverband.de) An Bäder ohne Fliesen denken die wenigsten Käufer, ein Grund mehr, einige Fliesen-Alternativen vorzustellen.
Der wohl bedeutendste Vorteil anderer Wand- und Bodengestaltungen ist der fugenlose Auftrag. Tapeten, Holzprodukte, Paneele und Putze lassen sich allesamt ohne Fugen aufbringen.
⦁ Tapeten
⦁ Holz
⦁ Feuchtraumpaneele
⦁ Putz
⦁ Kunstharz
⦁ Naturstein
⦁ PVC, Kork, Stein
Alternativen für Fliesenwände
Eine Alternative wird nicht ohne Grund gesucht, häufig soll der eigenen Individualität Ausdruck verlieren werden. Dem gegenüber steht die Erfahrung des traditionellen Materialen, denn Böden und Wände können gleichermaßen gefliest werden. Ebenso muss beim Grundriss nicht auf verschiedene Bereiche geachtet werden, denn sie sind bekanntlich für Nasszellen geeignet.
Tapen für die Wände
Wenn die Wände mit speziellen Feuchtraumtapeten beklebt werden, entsteht bereits ein teilweise fugenloses Bad. Die Spezialtapeten sind abwaschbar und wasserabweisend, sollten daher nicht im direkten Spritzbereich tapeziert werden. Somit wird zumindest am Waschbecken, in der Nähe der Badewanne und innerhalb der Dusche ein anderes Material benötigt.
Zudem kann das Bad nicht mittels Raufaser oder Papiertapete tapeziert werden, gegen Vinyl-, Glasfaser oder bestimmte Vliestapeten ist nichts einzuwenden. Ebenso muss beim Kleister darauf geachtet werden, dass sich dieser bei Feuchtigkeit nicht verflüssigt.
Holz für Wände und Boden
Die verwendete Holzart sollte beständig sein und der Untergrund muss vor dem Belegen mit Holz vorbereitet werden. Dadurch wird das Eindringen der Feuchtigkeit reduziert. Für Bereiche in denen das Holz regelmäßig mit Wasser in Berührung kommt, ist das Naturmaterial weniger gut geeignet. Als Umrandung der Badewanne allerdings, kann Holz eine stimmungsvolle und entspannende Alternative sein.
Beim Verlegen muss sorgfältig gearbeitet werden, denn es darf kein Wasser zwischen die Bretter dringen. Vor dem Aufquellen sorgt zudem eine Versiegelung der Oberfläche. Bei der Auswahl des Holzes, sollte die Wahl auf besonders harte Exemplare fallen, beispielsweise Walnuss, Wenige, Fichte oder Lärche. (Quelle: Geberit.de) Besonders im Schiffsbau wird. durch seinen hohen Ölanteil prädestiniert, ebenso gern Teak verwendet.
Die Kanten sollten über einen elastischen Dichtstoff versiegelt werden. Genau wie bei Laminat. Bei dieser Echtholz-Alternative ist darauf zu achten, dass die Trägerplatte für Feuchträume geeignet ist.
Verblender aus Naturstein
Ähnlich der Fliese, denn Travertinfliesen tragen den Namen ebenfalls. Dabei handelt es sich um einen weichen Kalkstein mit hohem Porenvolumen. Alternativ kommt in Bädern Schiefer oder Marmor zum Einsatz. Nicht jeder Naturstein kann allerdings fugenlos verlegt werden und kommt auf dem Fußboden gleichermaßen zum Einsatz.
Als Naturprodukt gleicht kein Naturstein dem anderen, allerdings zuweilen erst auf den zweiten Blick.
Feuchtraumpaneele überkleben Fliesen
Ein auffallend individuelles Bad kann mittels Dekorelemente erzielt werden, denn einige Anbieter ermöglichen den Druck eigener Bilder und Fotos auf die Platten. Abseits dieser einzigartigen Individualität bietet der Handel eine große Auswahl an Farben, Mustern und Designs.
Mit Dekorplatten aus Aluminium, Glas, HPL oder Acryl kann auch der Duschbereich verkleidet werden. Viele dieser Materialien lassen sich zudem auf Fliesen kleben, um diese zu überdecken.
Putz der Alleskönner
Das Gemisch aus Sand, Wasser und Bindemitteln ist flexibel einsetzbar und erlaubt optische Effekte. Schon das Auftragen kann glatt, leicht angeraut oder mit deutlich sichtbaren Strichen und Unebenheiten erfolgen. Entweder dem Putz werde bereits beim Anrühren farbige Additive beigemischt oder die Oberfläche kann anschließend mittels geeigneter Farbe gestrichten werden. „Normaler“ Kalkputz , Kalkzementputz, Gipsputz oder Lehmputz sollten nicht im Spritzwasserbereich aufgetragen werden.
Wichtig ist hierbei, dass ein atmungsaktiver Putz zum Einsatz kommt. Kalkputz beispielsweise ist ein mineralischer Putz, andere Sorten werden mit Kunstharz verwendet. Der Großteil ist feuchtraumgeeignet aber zu porös um die Dusche auszukleiden. Um wasserdicht zu werden, muss die Oberfläche durch eine Oberflächenversiegelung vor Nässe geschützt werden. Mikrozement beispielsweise wird mittels einem zweikomponentigen PU-Siegel wasserdicht und wetterbeständig.
Kunstharz nicht feuchteregulierend
Synthetischer Putz kann mit Kunstharz angemischt werden. So wird die Beschichtung wasserdicht, pflegefreundlich und erzeugt ein fugenloses Gesamtbild. Empfehlenswert ist mit Kunstharz lediglich den Duschbereich zu verkleiden, denn die Oberfläche ist nicht feuchteregulierend.
Beschichten lassen sich nahezu alle Untergründe, wenn diese entsprechend vorbehandelt werden.
Siehe: Worauf ist beim Verfugen mit Epoxidharz zu achten?
PVC, Kork, Steinteppiche nur für den Boden geeignet
Holz und Sichtbeton wurde bereits als Alternativen zum Bodenbelag erwähnt. Beide Materialien sind dabei nicht auf diesen Einsatzgebiet beschränkt.
Als Designboden werden PVC-Elemente oder Vinylelemente bezeichnet. Also ein Bodenbelag der aus elastischem Polyvinylchlorid besteht. Unter dieser Schicht befindet sich einer Faserplatte sowie eine isolierende Schicht, beispielsweise aus Kork. Auf das Vinyl wird eine Dekorschicht geklebt und gerade in Feuchträumen mittels Versiegelung wasserdicht gestaltet. Durch seine geringe Stärke eignet sich der Designboden besonders gut für die Sanierung von Räumen.
Das Stichwort der Versiegelung spielt besonders bei Kork eine hohe Bedeutung. Damit ein fußwarmer und langlebiger Korkboden im Badezimmer aufgebracht werden kann, muss dieser fachgerecht versigelt und mittels Kantenschutz vor eindringenden Wassern geschützt werden.
Die Mischung aus Kieselsteinen und Kunstharz oder Acryl wird als Steinteppich bezeichnet. Dieser Boden wird flüssig verlegt und muss nicht verfugt werden. Allerdings ist ein Steinteppich erst nach einer Versiegelung wasserdicht und kann als Alternative zu Bodenfliesen Verwendung finden.
Welche echte Fliesenalternative?
Viele Materialien eignen sich entweder für den Boden oder können als Wandgestaltung verwendet werden. Naturstein kommt der Fliese in Sachen Flexibilität am nächsten, allerdings unterscheidet sich auch die Anmutung nur dezent.
Sichtbeton, Sichtestrich und spezielle Putzvarianten können dagegen als tatsächliche Alternative betrachtet werden. Durch eine ausgiebige Versiegelung ist das Material für alle Badbereiche geeignet, schimmelresistent sowie wasserbeständig.